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Dunkelgrau
Weh oh bin ich heute morgen dunkelgrau
Im Zimmer hängt die Gnade tief
An der Leine baumelt ein einzelner Traum
Das Fenster trägt deinen Schatten
Der Tisch hält die Flasche mit Licht gefangen
Der Stuhl umfängt den erstarrten Raum
Im Spiegel steckt ein abgelegtes Kleid
Mein Atem findet sich nicht wieder
Der Garten wird verweht der Stamm gebeugt
Federn stürzen von den Bäumen
In mir nagen die kalten Zwischenräume
Die Zeit zerfrisst getreue Wände
Ein längstvergessenes Lächeln liegt
verstaubt unter dem Schrank
Im Kopf erkalten alte Melodien
Im Klavier zerfällt dein Bild
Deine Briefe werfen sich ins Fenster
Ich sehe ihnen arglos nach
Ein Tagebuch ohne Sinn eine Rose ohne Wasser
Bitter schmeckt das Wachen
Im Zimmer hängt die Gnade tief
Weh oh bin ich heute morgen dunkelgrau
BOOM
BOOM
give me a new name
whenevever you try my fur
magic moonlighter
unveil hidden dimples
somber melody taster
hiding behind temples
do not spill the nutmeg flour
pour buttermilk bamboo
into open ears
bha
dha
cha
dha
kha
subtle
limb weaver
entangle my lost thigh veins
laugh body and mind apart
search for nameless fingerprints
on untouched scales
extended hip bones shiver
naked eye-brows whisper
water
holy fire
hunt
desire
hail
witchcraft
raise the eye
I lost my red ribbon
between your fingers
or among your
emerald humming-birds
ohne
titel
schreiben schreiben schreiben
schreiben schreiben schreiben
hinschreiben herschreiben wegschreiben
anschreiben abschreiben umschreiben
denken denken denken
denken denken denken
hindenken herdenken wegdenken
andenken durchdenken umdenken
sagen sagen sagen
sagen sagen sagen
hinsagen hersagen vorsagen
ansagen absagen entsagen
geschrieben geschrieben geschrieben
gedacht gedacht gedacht
gesagt gesagt gesagt
hingeschrieben hergeschrieben weggeschrieben
angeschrieben abgeschrieben umgeschrieben
hineingedacht hergedacht weggedacht
angedacht durchgedacht umgedacht
hingesagt hergesagt vorgesagt
angesagt abgesagt entgesagt!
Auszug
aus der Kurzgeschichte: DER FALL LAURA W.
...sie waren aufeinander reduziert.wie zwei tiere, die zeitlebens willkürlich
miteinander in einen käfig gesperrt worden waren und keine andere
wahl hatten.
das war nicht über nacht geschehen und die umstände hatten
es vielleicht erfordert.
eine glaubte die andere genau zu kennen, in jedem augenblick zu durchschauen,
dennoch nahm das stumpfe, fixierte interesse aneinander nicht ab, blieb
als der einzig lebendig-verbindende funke zwischen ihnen bestehen.
sie waren durch zur sucht gewordenen gewohnheit und misstrauen geschürt
von gegenseitiger abhängigkeit untrennbar aneinander gekettet:
sibille, die tüchtige alleinerzieherin und laura, ihre wohlgeratene
tochter.
nach außen unauffällig, nickten sie den nachbarn zu, grüssten
auf der straße, kauften regelmässig im selben supermarkt
die gleichen waren, der alltag verlief, verdächtigungen wuchsen
nur innerhalb des systems lautlos wie versteckter schimmel.
sibille, mitte vierzig, immer noch kein einziges graues haar, modischer
kurzhaarschnitt, klassisches profil, gediegen gekleidet, am höhepunkt
ihrer karriere , begehrenswerte frau;
sibille war stets eine sehr besorgte mutter gewesen; anfangs hatte ihr
exmann es rührend gefunden, wie fixiert sie auf das kind war, wie
sie jede regung der kleinen beobachtete, bei jedem geräusch von
ihr hochfuhr und besorgt nach ihr schaute, dann wurde er missmutiger,
als er bemerkte, dass sie ihn kaum an seine tochter heranliess, so tat
als könne er mit ihr nicht umgehen, als wäre er nicht der
vater.
er hatte ihr das nicht nur einmal vorgeworfen, es hatte aber nichts
verändert; seit der geburt der tochter war sibille ihm immer fremder
und ferner geworden, was ihm früher an ihr charmante sprödheit
zu sein schien, war jetzt unbarmherzige härte und pure abweisung
geworden.
als laura noch ein baby war, hatte er vieles an seiner frau akzeptiert,
gemeint, dass sich eine ehe mit dem ersten kind eben grundlegend verändere,
dass sibille mit der neuen situation verständlicherweise überfordert
wäre und dass sich bald alles wieder einrenken würde; alle
seine freunde argumentierten so und er stellte sich darauf ein, doch
seine geduld wurde auf eine harte probe gestellt.
wenn sibille ihn einmal mit laura alleine liess, gab sie ihm nicht nur
ganz genaue anweisungen, sondern erklärte ihm auch eindringlich,
worauf er genau zu achten hätte und fragte ihn anschliessend aus
als wäre sie ihm gegenüber vollkommen misstrauisch....
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